Albert Einstein sagte einmal: "Das Wichtigste ist, dass man nicht aufhört, Fragen zu stellen. Die Neugier hat ihre eigene Daseinsberechtigung". Während wir die Weihnachtszeit genießen und auf die Chancen blicken, die uns im kommenden Jahr erwarten, sollten wir unsere kollektive Neugier und unser Engagement für den Fortschritt kanalisieren. Mögen unsere Nachforschungen zu Lösungen führen, die Feiertage uns inspirieren und die Welt ihren Frieden finden, um im kommenden Jahr positive Veränderungen zu schaffen.

Wir wünschen Ihnen eine Zeit des Staunens und der Entdeckungen.

Mit freundlichen Grüßen

INTERVIEW MIT Prof. Dr. Jan Wörner,
acatech präsident

F: Im Januar 24 wird die acatech eine Veranstaltung in München druchführen, zum Thema Food Systems und True Costs. Das sind ja sehr umfassende Themenbereiche, welche Schwerpunkte werden denn da behandelt? 

A: Wie üblich in den Themenkonferenzen setzen wir nur einen groben Rahmen, die einzelnen Beiträge und Fragen werden dann spontan angegangen und diskutiert. „True Costs“ ist zweifellos aber ein wichtiger Aspekt.
 
F: Die acatech will sich mit den Ergebnissen der Veranstaltung auch an der Diskussion für ein zukunftsfähiges und resilientes Ernährungssystem beteiligen. Wo sehen Sie das Potential, wo die „Food Supply Chain“ von Ihren Forschungsergebnissen profitieren kann?

A: Im Prinzip gilt auch hier: acatech ist natürlich als Akademie der Technikwissenschaften insbesondere auf technische Fragen konzentriert. Wir werden Impulse aus verschiedenen Forschungsfeldern wie zum Beispiel der Biotechnologie oder dem Engineering in Produktentwicklung und Produktion einbeziehen.  

F: Beim zweiten Thema, den "True Costs" gibt es ja die Kritik, dass diese Kostenfaktoren sehr subjektiv definiert sind. Wie sehen Sie das?

A. acatech steht genau für die Position, die verschiedenen Meinungen „zusammenzuführen“ und Optionen zu definieren. Dabei gelingt es natürlich nicht immer und ist auch nicht immer angestrebt, am Schluss nur eine  Meinung zu haben. Dafür sind die Fragestellungen viel zu kompliziert. Aber die Information über verschiedene Argumente und deren Begründungen ist von hoher Bedeutung.

EINladung zum acatech kongress: FOOD SYSTEMS
Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) veranstaltet am 31. Januar 2024 ab 11 Uhr in München im Amerikahaus eine Wissenschaftskonferenz, zu der wir Sie als Partner der acatech herzlich einladen.

Die Schwerpunkt-Fragestellungen auf dieser hochkarätig besetzten Veranstaltung werden sein: 

"Wie könnte ein zukunftsfähiges und resilientes Ernährungssystem in Europa aussehen, ohne den globalen Kontext aus den Augen zu verlieren?"
"Und welches sind dann die wahren, gesamtgesellschaftlichen Kosten (true costs) dieses Systems?"

Als Redner sind u.a. vorgesehen: 
  • Prof. Dr. Justus Wesseler, Wageningen University & Research
  • Dr. Matthias Wiemann, DSM Nutritional Products AG
  • Prof. Dr. Jutta Roosen, TU München
  • Prof. Dr.-Ing. Jürgen Fleischer, KIT - Karlsruher Institut für Technologie u.v.a.
  • Mehr Informationen zum Programm sowie den Link zur Anmeldung gibt es hier. 
Bioökonomierat – Gestalten ja, verändern? eher nein
Der Deutsche Bioökonomierat diskutierte auf seinem Forum am 4. und 5. Dezember 2023 in Berlin mit gut 200 Teilnehmern ein breites Themenspektrum unter dem Motto „Den Wandel gestalten“. 
Gleich drei Bundesminister gaben sich die Ehre und sprachen Grußworte. 
Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger eröffnete dann das Forum "Bioökonomie 2023" und betonte, dass die Bioökonomie auch in anderen Bereichen als der Ernährung seine Anwendung finden müsse. "Bio und Biotechnologie sind keine Gegensätze", so Stark-Watzinger weiter. 

Die beiden Tage boten Einblicke in zwei wichtige Transformationsfelder der Bioökonomie: Zum einen in die nachhaltige Landwirtschaft, die Photovoltaik und die Landnutzung mit Fokus auf die Nutzung von Biomasse und Biogas.
Dabei wurde das von Minister Özdemir propagierte Prinzip "Food First"  kritisch hinterfragt. So sei nach wie vor unklar, nach welchen Indikatoren beispielsweise die Nutzung von Biomasse bewertet werden solle. Am Beispiel Forstwirtschaft und Holz werde dies besonders deutlich, da unklar sei, zu welchem Zeitpunkt die Kennzahlen überhaupt greifen: Beim Fällen der Bäume, bei der energetischen Nutzung z.B. als Brennholz oder bei der langfristigen Kaskadennutzung von Holz? 

Ein zweiter Kritikpunkt betraf die Empfehlungen des Bioökonomierates, welche wissenschaftlichen Studien jetzt durchgeführt werden sollten. Viele Teilnehmer waren der Meinung, dass ein Großteil der empfohlenen Studien bereits in den letzten 20 Jahren durchgeführt worden sind und es nun darum gehen sollte, die gewonnenen Erkenntnisse in Projekte umzusetzen. Hier fehle es an einer klaren Haltung und Unterstützung durch den Bioökonomierat, wie man „den Wandel konkret gestalten“ könnte. 

Ein zweiter Schwerpunkt war das Thema Präzisionsfermentation und zellkultivierte Proteine. Die vorgestellten Beispiele reichten von Algen über zellkultivierte Fische bis hin zu biotechnologischen und biochemischen Verfahren. 
Die Haltung vieler Mitglieder des Bioökonomierates zu diesem Themenfeld war eher skeptisch und zurückhaltend: Gestalten ja, verändern eher nein - so könnte man die Diskussionen zusammenfassen. Es sei noch zu früh, um über diese neuen Technologien zu sprechen, da es angeblich keine Akzeptanz in der Bevölkerung für diese Produkte gebe, so die Argumentation.

Dabei ergab bereits eine erste Umfrage unter den Konferenzteilnehmern, dass 54% der Anwesenden diese neuen Produkte gerne ausprobieren würden. Leider wurde dies nicht im Plenum diskutiert. Denn dann hätte man auch einbringen können, dass in einer aktuellen internationalen Verbraucherumfrage von Boston Consulting in sieben Ländern zwei Drittel der Befragten angaben, bereits alternative Proteine probiert zu haben. Und mehr als die Hälfte der Deutschen würde zellbasiertes Fleisch kaufen, wenn es denn welches zu kaufen gäbe, wie eine Umfrage des Good Food Institute aus dem gleichen Jahr herausfand. Die Verbraucher scheinen veränderungsbereiter zu sein als die Wissenschaft. Allerdings stehen diesen Veränderungen noch eine Vielzahl von Vorschriften im Weg. Es wäre daher wünschenswert, wenn der Rat Empfehlungen aussprechen würde, wie das neue „Deutschlandtempo" auch für die Bioökonomie umgesetzt werden könnte.

Zumindest in diesem Bereich setzte Bundesminister Cem Özdemir die richtigen und wichtigen Schlussworte:"Wir brauchen in Deutschland viele kluge Lösungen für viele Ansprüche".
Interview mit Dr. Sebastian Rakers, CEO und Co-founder, Bluu Seafood

Im Rahmen des Bioökonomieforums 2023 des Bioökonomierates der Bundesregierung, führten wir ein Interview mit Dr. Sebastian Rakers, Co-Founder und CEO von Bluu Seafood durch. Die finanziellen Förderungen in den USA, Singapur oder den arabischen Staaten seien interessant, so seine Aussage, denn die Investitionsbereitschaft, neue Technologien in Deutschland oder Europa umzusetzen, sei bürokratisch und deshalb zeitaufwendig und unternehmerisch sehr schwierig, sagte uns Dr. Sebastian Rakers im Interview. Ein weiteres, vielsprechendes deutsches Start-up, das vor dem Absprung steht. 

Das Video-Interview finden Sie auf unserer Mediathek.
Und plötzlich ist Krieg - Wie bewältigen Israels Start-Ups die Krise.
In keinem anderen Land der Welt werden so viele Start-ups gegründet wie in Israel. Allein im Technologiebereich sind es schätzungsweise 9.000, die rund 500.000 Menschen Arbeit geben. 

Kein anderes Land hat nach dem Zweiten Weltkrieg einen derartigen Zivilisationsbruch erlebt wie Israel. Am 7. Oktober wurde das Land von der palästinensischen Hamas überfallen, die ein Massaker an über 1.400 Zivilisten verübte.  

Seitdem befindet sich Israel im Krieg und hat eine Generalmobilmachung ausgerufen - die größte, die das Land je erlebt hat. 

Rund 360.000 vor allem junge Menschen wurden einberufen. Damit fehlen den Start-ups die Arbeitskräfte. Viele Unternehmen haben auf Schichtbetrieb umgestellt, andere sind besser auf den Notfall vorbereitet: in größeren Start-ups gibt es längst Notfallpläne, die vorsehen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jederzeit die Arbeit ihrer Kolleginnen und Kollegen mit übernehmen können.

Dennoch ist die aktuelle Situation nicht einfach zu bewältigen. Insgesamt, so schätzt Dror Bin, CEO der Israel Innovation Authority, sind wohl 15 Prozent der Start-up-Mitarbeiter zur Armee eingezogen worden.

Gleichzeitig halten sich ausländische Investoren zurück, Präsentationen im Ausland sind aus Sicherheitsgründen derzeit kaum möglich. Auch fehlt es an allen Ecken und Enden an dringend benötigten Dienstleistern wie Werbeagenturen, Marketingexperten oder schlicht Patentanwälten. Vor allem kleinere Start-Ups können den Arbeitsaufwand mit der dünnen Personaldecke oft nicht auffangen.

Alle Wirtschaftsexperten gehen deshalb von einem Einbruch der Start-up-Wirtschaft aus. Das ist für das Land nicht ungefährlich, denn diese Start-ups sind der wichtigste Wirtschaftszweig Israels. Ihr Anteil an der Wertschöpfung liegt bei rund 18 Prozent. Rund 30 Prozent der Einkommensteuer und etwa 50 Prozent aller israelischen Exporte entfallen auf Hightech-Güter, so Dror Bin weiter. Zum Vergleich: Die für Deutschland so wichtige Automobilindustrie trägt nicht einmal fünf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Israelische Technologieunternehmen gehören unter anderem in den Bereichen Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz (KI) zur Weltspitze.

Der israelische Staat selbst hat in kürzester Zeit einen Hilfsfonds eingerichtet, aber auch aus dem Ausland kommt Hilfe. Mehr als 75 Führungskräfte multinationaler Unternehmen haben Unterstützungserklärungen für Israel abgegeben, ebenso wie rund 500 Risikokapitalfirmen und Investmentgesellschaften. Sie alle sind bereit, längerfristig zu planen, auch wenn es kurzfristig zu Gewinneinbußen kommen sollte. Eynat Guez, Mitbegründer und CEO von Papaya Global, einem SaaS-Startup, das sich auf Gehaltsabrechnungen spezialisiert hat, bringt es auf den Punkt: "Jeder in der Technologiebranche versteht, dass der größte Gewinn derzeit darin besteht, dafür zu sorgen, dass die Unternehmen stark bleiben, dass die Geschäfte wie gewohnt weiterlaufen."
GFFA - Die kleine, interessante Schwester der IGW
Die Internationale Grüne Woche in Berlin kennt (fast) jeder - das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) nur wenige. Dabei bildet das GFFA mit Expertenpanels und der Weltagrarministerkonferenz jedes Jahr den internationalen Auftakt zur IGW. Im kommenden Jahr findet das GFFA vom 17. bis 20. Januar 2024 statt. 

Besondere Aufmerksamkeit verdient in diesem Jahr das Innovationsforum des GFFA. 30 wissenschaftliche Institute, Unternehmen oder Start-ups präsentieren an vier Tagen ihre Innovationen. Mit dabei sind unter anderem die UNIDO (United Nations Industrial Development Organisation), das Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung, aber auch die thailändische Botschaft oder Arla Foods. Sie alle tragen zum diesjährigen Thema “Food Systems for Our Future: Joining Forces for a Zero Hunger World” bei. 

Entsprechend hochkarätig sind auch die 16 Expertenpanels besetzt, in denen das Thema urbane Ernährungssysteme erfreulicherweise endlich eine Rolle spielt. So widmet sich die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) am 18. Januar dem Thema Reducing food loss and waste of fruits and vegetables: The potential of urban(izing) food systems". Weitere Panels werden von der Weltbank, der FAO oder dem Thünen-Institut angeboten. 

Eine Übersicht über die Expertenpanels finden Sie hier.

Und in wenigen Tagen wird die Anmeldung freigeschaltet. Mein Tipp: GFFA lohnt sich, es ist die kleine, aber eigentlich interessantere Schwester der IGW.
FoodNow: Grillenzirpen und PAsta-paradies

Zwischen "Das ist die Zukunft" und "Das möchte ich lieber nicht probieren", schwankte die Einschätzung der Menschen bei unserer Straßenumfrage. Zum Probieren wurden angeboten: Falafel, Burger und Sportriegel aus nachhaltig produziertem Insektenprotein. Im neuen FoodNow-Video stellen wir das Start-up Zirp aus Österreich vor, ihre Produkte, und ob das Ganze überhaupt schmeckt.

Das Video finden Sie hier auf FoodNow.




Aber einer Sache kann niemand widerstehen: hausgemachter italienischer Pasta. Die Auswahl an Restaurants in Berlin ist groß. Einen Wegweiser durch die italienische Küche bietet die Agentur True Italian aus Berlin. Mit ihren Events wie der "Pasta Week" wollen sie unbekannte Rezepte populär machen und mit ihrem großen Netzwerk an teilnehmenden Restaurants die authentische italienische Küche in Deutschland erhalten - und das alles zum günstigen Probierpreis. Wir waren dort und haben gedreht.

Das Video finden Sie hier auf FoodNow.

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